Ablauf und Methoden
Warumdiskriminierend?zur
Material zum Ablauf (Powerpoint, Arbeitsblätter, usw.):
Einstieg (gleich für Jg. 7-9 und 10-13)
„Ein Vater fährt mit seinem Sohn im Auto. Sie verunglücken. Der Vater stirbt an der Unfallstelle. Der Sohnwird schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert undmuss operiert werden. Ein Chirurg eilt in den OP, trittan den Operationstisch heran, auf dem der Junge liegt,wird kreidebleich und sagt: „Ich bin nicht im Stande zuoperieren. Dies ist mein Sohn.“"Ist der zweite Satz eine sinnvolle Fortsetzung des ersten?" (Kahoot? Powerpoint?)Frage nach... Lieblingsmusiker, -schauspieler, -sportler. (menti?)
-> Reflexion: Meint das generische Maskulinum wirklich alle gleichermaßen mit?-> Studien zeigen: Generisches Maskulinum meint vorwiegend Männer (auch wenn Frauen* vermeintlich mitgemeint seien); geschlechtersensible Sprache (z.B. Frage nach Lieblingsmusiker*innen, -schauspieler*innen, -sportler*innen) -> Diversität; Gleichberechtigung -> Sprache und Geschlecht/Rolle von Sprache
Input / Entdeckendes Lernen
Patriarchale Strukturen werden in Sprache widergespiegelt
-> Frauen* waren nicht immer mitgemeint; ehemals Bezeichnungen NUR für Männer -> später Ausweitung auf Frauen* ("sind mitgemeint") --> kurzer Input (Clip (https://www.youtube.com/watch?v=vOMlvVgPKaM; https://www.youtube.com/watch?v=to9lbR8JvyM)? Powerpoint?) (+ Formen des Genderns?)
-> Übung? Texte? -> Anhand (kurzer) Gruppenarbeit patriarchale Strukturen aufzeigen
"1. Schritt:
Als "generisches Maskulinum" wird die verallgemeinernde Verwendung von Maskulinformen bezeichnet. Sind also Frauen und Männer gemeint, wird die männliche Form verwendet, nur wenn ausschließlich Frauen gemeint sind, wird die weibliche Form verwendet. Das bedeutet, dass Frauen nur dann "zur Sprache gebracht werden", wenn keine Männer gemeint sind. In allen anderen Fällen bleibt unklar, ob nur Männer gemeint sind oder zusätzlich auch Frauen. Außerdem zeigen Untersuchungen, dass das "generische Maskulinum" nicht geschlechtsneutral interpretiert wird, sondern mit "männlich" assoziiert wird. Beim Lesen verschwinden demnach bei Maskulinformen Frauen aus dem Denken. Wie männlichkeitsorientiert unsere Sprache ist, zeigt auch der Umstand, dass es als undenkbar erscheint, den Spieß umzudrehen und für alle Formulierungen, die Frauen und Männer meinen, die weibliche Form zu verwenden.2. Schritt:
Die SchülerInnen sollen Zeitungstexte hinsichtlich der Geschlechtsunterscheidung bei Formulierungen analysieren. Sie werden dazu in Gruppen zu drei bis vier SchülerInnen aufgeteilt. Jede Gruppe erhält von der Lehrperson mehrere Seiten aus verschiedenen Zeitungen und verschiedenen Sparten der Berichterstattung (Chronik, Sport, Kultur, Innenpolitik etc.).
Anhand folgender Fragen sollen die Texte analysiert werden:
Wie oft wird die männliche Form eines Wortes benutzt, wenn eigentlich Mann und Frau gemeint sind?An welchen Stellen werden an sich neutrale Begriffe (wie z.B. Person, Mensch, Leute) eindeutig mit Männern assoziiert?An welchen Stellen wird ausdrücklich von Frauen geschrieben?Wo bleibt es unklar, ob nur Männer oder zusätzlich auch Frauen gemeint sind?
3. Schritt:
Jede Gruppe präsentiert ihre Ergebnisse. Es sollen besonders missverständliche oder Frauen benachteiligende Stellen zitiert werden und alternative Formulierungen vorgeschlagen werden.4. Schritt:
Abschließend wird diskutiert, ob es markante Unterschiede zwischen den Zeitungen gibt und ob es eine Rolle spielt, aus welcher Sparte der Text stammt." (https://www.politik-lernen.at/site/praxis/unterrichtsideen/article/103821.html)
https://www.politik-lernen.at/dl/KsnLJMJKomLKMJqx4KJK/edpol_gender_2014_web.pdf (S. 35-37)
"Befürworter berufen sich auf das Argument, das generische Maskulinum sei eine seit 2000 Jahren historisch gewachsene Form.Von wegen.Lange existierte gar keine feminine Form, die von einer männlichen abgeleitet werden konnte. Bis dahin wurden meist wirklich nur Männer angesprochen, etwa bei Wahlen. Als dann auch Frauen wählen durften, hieß es: Also gut, ab jetzt sind sie mit "Wähler" auch gemeint.Insofern ist diese vermeintliche Tradition - und damit die Verlegenheit, das Problem lösen zu müssen - erst entstanden, als Frauen mehr Rechte erhielten. Nicht das generische Maskulin ist 2000 Jahre alt. Sondern das Patriarchat." (
https://www.sueddeutsche.de/leben/generisches-maskulinum-liebe-leser-das-folgende-interview-ist-auch-fuer-frauen-gedacht-1.3876211)"Ein beliebtes Argument für das generische Maskulinum ist der angebliche Mehraufwand. Legitimiert der vermeintliche praktische Vorteil das Übergehen der Frauen?Im Zeitalter von Textverarbeitungsprogrammen kann man das kaum als ernsthaftes Argument durchgehen lassen. Auch der Lesefluss leidet nicht: Beidnennungen (Kunden und Kundinnen) oder Binnen-I (KundInnen), das weiß man aus Studien, machen Texte weder umständlicher zu lesen noch schwerer zu verstehen. Diese Abwehrhaltung hat ausschließlich mit Gewohnheit zu tun." (https://www.sueddeutsche.de/leben/generisches-maskulinum-liebe-leser-das-folgende-interview-ist-auch-fuer-frauen-gedacht-1.3876211)
Studien? -> Welche Strukturen/Annahmen verbergen sich dahinter?
Praktische Übungen
Schwierige Fälle, u.a. auch Pronomina (man, jemand, niemand, ...) sowie Semantik (Zicke, Nazibraut, ...)-> Sensibilisierung für geschlechtersensible Sprache (und ihre Wirkungen)
Schulkontext/Diskussion
stop - keep - try/start
Diskussion? Reaktionen auf Gegenargumente (Argumentationstraining)? https://www.youtube.com/watch?v=mC5VhL48r7U
Formen des Genderns & Effekte (Übung)
(Welche Formen des Genderns kennt ihr? Warum wird gegendert? Warum gendert ihr (nicht)?)
Formen & Effekte des Genderns erproben:- Jg. 7-9: SuS lesen Satz mit unterschdl. Schreibform und malen Bild dazu (Wer wird hier beschrieben?); Vgl. innerhalb der Gruppe -> Erkennen des Einflusses von Sprache (unterschdl. Formen) auf Wahrnehmung - Jg. 10-13: Ausprobieren verschd. Übungen aus Studien (Stationenarbeit) -> Herausarbeiten (Metaebene): Welche Effekte des Genderns könnt ihr hieraus ableiten? z.B. "Frauen werden explizit mitgedacht"
-> Diskussion & Reflexion (Vorher/Nachher?): Wie und warum gendern Menschen?; Reflexion des eigenen Sprachgebrauchs; Sensibilisierung für geschlechtergerechte Sprache -> Festigung/Verinnerlichung durch: Positionierung zu Thesen oder Stellungnahme zu Gegenpositionen (ggf. kurze Fishbowl?)
Schulkontext
Ist-Zustand (u.a. Handreichung HG)
Keep, Drop, Try/Start / Drop, Add, Keep, Improve (TaskCards?)
Präsentation
-> Input: - Sex & Gender - Generisches Maskulinum (Entwicklung); - Formen des Genderns- Sprachwandel? Diskussionsform Pro & Contra?